Pferd übernachtet im Feuerwehrhaus
Am Abend des 19.12.2018 wurden die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorf zu einer mehrstündigen Tierrettung auf die Bundesstraße 11 alarmiert. Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch niemand welch ungewöhnliches Ende dieser Einsatz haben sollte.
Kurz zuvor stürzte ein 27 Jahre altes Pferd im Pferdeanhänger so unglücklich, dass es sich in der Trennwand des Anhängers verfing und aus eigener Kraft nicht mehr aufstehen konnte.
Da die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorf erst im Vorjahr eine Übung zum Einsatz mit Großtieren absolviert hatten, verzichteten sie bei der Anfahrt bewusst auf das Martinshorn und verwendeten auch kein Blaulicht am Einsatzort, um das Tier nicht zusätzlich unter Stress zu setzen.
Als weitere Erstmaßnahme wurde die Einsatzstelle großräumig abgesperrt sowie Spezialkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Breitenfurt alarmiert.
Die Feuerwehr Breitenfurt verfügt als einer der pferdereichsten Gemeinden Niederösterreichs über Sondergeräte und besonders ausgebildete Feuerwehrmänner für das Retten und Bergen von Pferden oder Rindern.
Nach Ankunft der von der Besitzerin verständigten Tierärzte, wurde die verletzte Stute im Anhänger betäubt. Erst jetzt konnte der Anhänger von der Feuerwehr gefahrlos betreten werden um das Tier zu befreien.
Nachdem sich die Wiener Neudorfer Feuerwehrmänner um die Demontage der Trennwand kümmerten, legten die Kameraden der Feuerwehr Breitenfurt das an die Einsatzstelle gebrachte Spezialgerät am Tier an. Im Anschluss daran gelang es den Feuerwehren das Pferd zurück in eine bequeme Position zu ziehen.
Um dem Tier ein ruhiges Erwachen vor dem Transport in die Pferdeklinik zu ermöglichen, brachte man es auf eine Wiese nahe dem Feuerwehrhaus Wiener Neudorf. Da das Pferd aber nur langsam zu Kräften kam, unterstützten die Feuerwehren das Team der Tierärzte über mehrere Stunden bei tiefen Außentemperaturen.So wurden zum Beispiel die benötigten Medikamente im Feuerwehrhaus aufgewärmt oder auch versucht etwas Wärme mit Hilfe von Scheinwerfern zu spenden.
Da sich die Stute von den Strapazen nicht so rasch wie erhofft erholte, entschied man gemeinsam mit den Veterinären und der Besitzerin einen provisorischen Stall im Feuerwehrhaus zu errichten. Durch die Unterstützung der Marktgemeinde Wiener Neudorf konnte rasch eine „Pferdebox“ in einer Fahrzeughalle gebaut und so dem Tier und seiner Besitzerin eine ruhige Nacht ermöglicht werden.
Am nächsten Tag konnte die Stute in einem Pferdetransporter zur weiteren Behandlung in die Tierklinik gebracht werden, zuvor bedankten sich die Besitzer nochmals bei der Feuerwehr für den mehrstündigen Einsatz und die Unterkunft im Feuerwehrhaus.