Wie bereits im Artikel zum tödlichen Verkehrsunfall erwähnt, wurden die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorf vergangene Nacht auch zu einem Einsatz im Industriezentrum Niederösterreich Süd alarmiert: In einer Produktionshalle stellten Arbeiter gegen 1:30 Uhr Rauch an der Decke fest und wählten daraufhin den Feuerwehrnotruf 122.

Nach Ankunft der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorf erkannte der Einsatzleiter, dass es sich um keinen Brandrauch, sondern vermutlich den Austritt eines unbekannten Schadstoffes handelte. Aus diesem Grund wurde die betroffene Halle geräumt, angrenzende Räumlichkeiten untersucht sowie erste einfache Messungen mit mitgeführten Gaswarngeräten und pH-Teststreifen durchgeführt. In weiterer Folge wurde der Schadstoffberatungsdienst des Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes als Spezialkraft laut GAMS-Regel alarmiert.

Bei der GAMS-Regel handelt es sich um eine taktische Gedächtnisstütze für Einsatzkräfte bei Schadstoffeinsätzen. Sie beinhaltet das Erkennen der Gefahr (G), das Absperren und Absichern (A), die Menschenrettung (M) sowie die Alarmierung von Spezialkräften (S).

Nach Ankunft der beiden Mitglieder des Schadstoffberatungsteams, darunter Mödlings Bezirksfeuerwehrkommandant Michael Bruckmüller, fanden weitere Messungen im Gewerbebetrieb statt, welche schlussendlich die Ursache der Rauchentwicklung – eine chemische Reaktion in einem Wärmeschrank – feststellten. Da keine weitere Gefahr durch die Feuerwehr festgestellt werden konnte, wurde die Einsatzstelle an den Schichtleiter übergeben.

Für die Bevölkerung bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr, da die Messwerte unter der maximalen Arbeitsplatzkonzentration lagen.