Montag, der 31.01.2000, war ein so genannter "schwarzer Montag". Es begann um 07.26 Uhr morgens, als wir zu einer PKW- und Anhänger- Bergung auf die A2 Richtung Wien ca. Straßen- Km 6 gerufen wurden. Aufgrund des stürmischen Windes stürzte ein PKW mitsamt Anhänger seitlich um. Nachdem wir die Absicherung und Erkundung durchgeführt hatten, wurde der Anhänger auf die Räder gestellt und anschließend die Plane entfernt. Danach konnte der Anhänger auf dem nächsten freien Platz abgestellt werden. Zuletzt wurde der PKW nur noch aufgerichtet.
Eine viertel Stunde nach dem Einrücken lautete die Meldung "Sturmschaden bei einem Einfamilienhaus", wobei hier eine Dachluke zu fixieren war.
Während des Einrückens bekamen wir die Meldung "Technischer Einsatz - A2 Richtung Süden ca. Baukilometer 12,5; LKW Zug - Anhänger umgestürzt". Nach dem Eintreffen und dem Absichern der Unfallstelle wurde der Anhänger abgekoppelt und mittels Seilwinde aufgestellt. Da der Wind noch immer sehr stark war, musste auch dieser Hänger abgeplant werden. Die Deichsel des Hängers war komplett verbogen; somit wurde er am Pannenstreifen abgestellt.
Während des Verstauens des Einsatzmaterials kam die nächste Einsatzmeldung via Bezirkszentrale. "Schwerer LKW Unfall auf der A2 Fahrtrichtung Süden bei Straßenkilometer 9,5 mit eingeklemmter Person". Da nun die gesamte Feuerwehr alarmiert wurde, wurde die Mannschaft, die vom Feuerwehrhaus ausrückte, als erstes mit dem komplett verstellten und zugeparkten Pannenstreifen konfrontiert. Nach der dadurch sehr langen Anfahrtszeit an der Unfallstelle eingetroffen, fanden wir einen polnischen Klein-LKW vor, der sich bis zur Rückwand der Fahrerkabine in und unter einem LKW Anhänger eingegraben hatte.
Der Fahrer des Klein-LKW war nicht ansprechbar. Der ASBÖ Wiener Neudorf, welcher schon vor uns an der Unfallstelle war, versuchte Erstmaßnahmen zu setzen; aufgrund des enormen Platzmangels konnte der Lenker nur schwer behandelt werden. Während wir den Anhänger mittels hydraulischen Stempeln anhoben, wurden an dem Klein-LKW Ketten angelegt, um ihn ein Stück unter dem anderen Fahrzeug herauszuziehen. Nach etwa 25-30 cm war genug Platz, um die Person mittels hydraulischen Rettungssatz aus dem Fahrzeug zu befreien.
Inzwischen wurde der Notarzthubschrauber angefordert, der aber nach 5 Minuten aufgrund des stürmischen Windes nicht starten konnte; es wurde uns seitens des Rettungsdienstes mitgeteilt, dass ein Notarzt vom Krankenhaus Baden schon unterwegs sei. Der ASBÖ setzte alles nur Mögliche ein, um diese Person zu retten. Nachdem der Notarzt eingetroffen war, und dies selbst noch einige Zeit versuchte, konnte er aber leider nur noch den Tod des polnischen Klein-LKW- Lenkers feststellen.
Nach diesem traurigen Ausgang der versuchten Rettungsaktion und der Unfallaufnahme der Exekutive, begannen wir mit dem Aufräumen der Unfallstelle. Da der Wind immer heftiger wurde, hatte etwa 1 Stunde später unweit unseres Feuerwehrhauses ein noch ca. 15 Meter hoher und 1,5 Meter breiter Kastanienbaum den starken Böen nachgegeben und sich quer über den Mödlingbach gelegt. Da die Gefahr der Verklausung des Baches bestand, musste der Baum entfernt werden.
Ein solcher Koloss konnte mit unserem Kran, welcher auf dem SRF montiert ist, absolut nicht bewegt werden. Deshalb holten wir zur Unterstützung das Kranfahrzeug Mödling, welches nach kurzer Zeit an der Einsatzstelle eintraf.
Nachdem das Geäst mittels Kettensägen transportgerecht abgelängt und aus dem Arbeits- und Aufstellbereich entfernt wurde, konnte der Kran Aufstellung nehmen und den Baum aus den Bach heben. Anschließend wurde der Baum vom Kran abgelegt; danach war die Zerteilung nur noch eine Kleinigkeit. Nach diesem anstrengenden Tag (12 Stunden !!) waren wir über eine kleine Pause bis zum nächsten Tag sehr froh.