Freitag 9.2.2001, 04.16 Uhr. Wir kamen gerade von einem TUS-Alarm (automatischer Brandalarm) aus dem Industriezentrum zurück, als wir von der Bezirks - Alarmzentrale über Funk zu einem schweren Verkehrsunfall mit Brand auf der A2 bei Traiskirchen gerufen wurden. Gleichzeitig wurde nochmals über Piepserl (Funkalarm - Empfänger) ein weiterer Zug unserer Wehr alarmiert.
Ca. 10 Minuten nach der Alarmierung traf das erste Fahrzeug, Tank 1, an der Unfallstelle ein. Aus dem Motorraum eines Fahrzeuges drang Rauch. Dieser beginnende Brand konnte sofort eingedämmt werden.
Die Autobahn sah auf einer Länge von ca. 500 Metern aus wie ein Schlachtfeld. Die erste Erkundung ergab, dass ein VW Golf VR6 mit anscheinend weit überhöhter Geschwindigkeit die Leitschiene durchschlagen hatte. Auf den Fahrbahnen in beiden Richtungen lagen Unfallwracks und Teile davon umher.
Auf der Fahrbahn in Richtung Wien waren bereits die Feuerwehren Traiskirchen und Baden-Leesdorf im Einsatz. Rettung und Notarzt kümmerten sich um mehrere schwerverletzte Personen. Für zwei Menschen endete diese Raserei mit dem Tod, sie verstarben noch an der Unfallstelle.
Da zu Beginn des Einsatzes noch nicht genug Rettungskräfte vorhanden waren, versorgte die Besatzung des Tank 1 eine schwerverletzte Lenkerin. Diese saß noch in ihrem Fahrzeug, einem Ford Scorpio, welcher sich in die Böschung gebohrt hatte. Diese wurde nach geleisteter Erster Hilfe dem Notarzt übergeben. Während dessen baute die Besatzung des KRF-S (Voraus) und des SRF (Rüst) die Beleuchtung der Unfallstelle auf.
Auf der Fahrbahn Richtung Graz, die vermutliche Fahrtrichtung des VW Golf, steckte ein Ford Scorpio in der Böschung. Dieser war laut ersten Erhebungen in Richtung Wien unterwegs gewesen.
Die Zusammenarbeit mit den Kameraden aus Traiskirchen und Baden-Leesdorf, sowie mit Rettung und Gendarmerie klappte hervorragend, so dass alle Verletzten innerhalb kürzester Zeit versorgt und betreut werden konnten.
Der VW Golf, welcher vermutlich den Unfall ausgelöst hatte, war kaum mehr als solcher zu erkennen. Der Motorblock steckte ca. 80 - 100 Meter von dem Fahrzeug weg unter der Stoßstange eines Ford Transit.
Nachdem die Gendarmerie mit dem Markieren der Spuren in Fahrtrichtung Graz fertig war, konnten wir die Leitschienen und die Teile der Fahrzeuge von der Fahrbahn entfernen. Der Ford Scorpio wurde von uns nicht geborgen, da er laut Auskunft der Gendarmerie vom Gericht beschlagnahmt wurde.
Um 07.30 Uhr war für uns der Einsatz zu Ende und wir konnten einrücken. Für die Kameraden der Feuerwehren Traiskirchen und Baden-Leesdorf dauerte der Einsatz noch bis gegen 14.00 Uhr.
Insgesamt waren 9 Fahrzeuge, 7 PKW 1 LKW und ein Klein-LKW in den Unfall verwickelt. 2 Tote und mindestens 3 Schwerverletzte waren zu beklagen.
Eingesetzt waren 3 Feuerwehren mit 10 Fahrzeugen und 38 Mann, sowie zahlreiche Kräfte von Rotem Kreuz, Arbeiter-Samariterbund und Gendarmerie.
Bis 10.00 Uhr war die Autobahn in beiden Fahrtrichtungen gesperrt, danach bis gegen 14.00 Uhr "nur mehr" in Richtung Wien.
Auf dem untergeordneten Straßennetz gab es zahlreiche Staus und zahlreiche Personen kamen zu spät zur Arbeit.