23.05.2002 06:17

Gasexplosion mit Menschenrettung

Donnerstag früh. Die meisten von uns, wie auch viele andere Bürger sitzen beim Frühstück oder sind schon auf dem Weg zur Arbeit. Um 06.17 Uhr gehen Piepser und Sirene fast gleichzeitig los. "Brandeinsatz nach Gasexplosion mit vermutlicher Menschenrettung - Hauptstraße".

Kurz darauf ist Tank 1 zum Einsatzort unterwegs. Die anderen Fahrzeuge folgen in kurzen Abständen.

Beim Eintreffen unserer ersten Einsatzkräfte bot sich folgendes Bild:
Im ersten Stock des Einfamilienhauses war es offensichtlich zu einer Explosion gekommen. Teile des Fensterglases waren über Gehsteig und Fahrbahn verstreut. Am Fensterrahmen waren Brandspuren ersichtlich. Bei der Erkundung wurde von Hausbewohnern mitgeteilt, dass eine Gasflasche aus dem ersten Stock in den Garten gebracht worden war. Ebenso befand sich im Garten eine schwer verletzte Person die bereits vom anwesenden Notarzt und ASBÖ betreut wurde.

Da nicht bekannt war, ob die Gasflasche auch die Ursache der Explosion war, wurde sofort ein Atemschutztrupp mit einem Gasspürgerät in das Objekt geschickt um zu überprüfen ob weitere Explosionsgefahr besteht.

Gleichzeitig wurde von den laufend eintreffenden Kräften der Gas-Hauptschieber abgedreht, nachdem bereits vor dem Einmaschieren des Atemschutztrupps die Sicherungen der Stromzuleitung entfernt wurden um mögliche weitere Zündquellen zu vermeiden.

Auf Grund der Vielzahl der Einsatzfahrzeuge, war die Hauptstraße für den Verkehr nur schwer passierbar und wurde von der Gendarmerie gesperrt.

Unser Atemschutztrupp konnte nach kurzer Zeit Entwarnung geben, dass sich im Haus momentan keine explosionsfähigen Gasgemische befinden. Auch die Mitteilung der restlichen Bewohner, dass der Brand im Obergeschoß bereits gelöscht sei, konnte bestätigt werden.

Laufend trafen weitere Einsatzfahrzeuge von Gas- und E-Werk ein. Gemeinsam mit den Kräften des Gas-Werkes und dem zuständigen Rauchfangkehrer konnte ausgeschlossen werden, dass die Explosion durch die Haus-Gasversorgung verursacht wurde. Mit ziemlicher Sicherheit war die bereits im freien befindliche Gasflasche für die Explosion verantwortlich.Damit bestand keine weitere Gefahr mehr und unser Einsatz war somit zu Ende. Nach der Reinigung von Gehsteig und Fahrbahn rückten wir um 07.50 Uhr wieder ins Feuerwehrhaus ein.

Der verletzte Mann wurde mit dem Notarzthubschrauber in das AKH Wien geflogen, wo er kurz darauf seinen schweren Verletzungen erlag.

Insgesamt waren 27 Mann mit 5 Fahrzeugen der FF Wiener Neudorf, sowie zahlreiche Einsatzkräfte von Rettung, Gendarmerie, Gas- und E-Werk eingesetzt.