Am 09. März 2003 um 23:03 werden wir mittels Pager zu einem Wohnungsbrand in die Schillerstraße 19 alarmiert. Binnen kürzester Zeit rückt Tank 1 mit 9 Mann aus. 3 Mann rüsten sich bereits bei der Anfahrt mit umluftunabhängigen Atemschutzgeräten aus. Als wir in die Wohnsiedlung kamen, drang bereits Rauch aus ein paar Fenstern im 6. und 7. Obergeschoss. Während der Einsatzleiter erkunden ging war der Atemschutztrupp bereits unterwegs in den 6. Stock um die Bewohner zu evakuieren.
In der Zwischenzeit wurde eine Löschleitung vom Tank 1 über das Stiegenhaus in den 6. Stock aufgezogen. Der erste Atemschutztrupp war nach der Evakuierung der oberen Stockwerke bereits in die Brandwohnung eingedrungen um den Brand zu löschen. Insgesamt wurden 10 Personen von der Feuerwehr, teilweise mit Fluchtfiltermasken, ins Freie gebracht und dem Rettungsdienst zur Kontrolle übergeben. 4 Personen wurden in das Krankenhaus eingeliefert. Ein zweiter Atemschutztrupp war schon unterwegs um das Stiegenhaus zu lüften.
Wie bei vielen Einsätzen wurden wir auch hier vor ein unvorhergesehenes Ereignis gestellt: Als der Einsatzleiter erkunden ging betätigte er im Erdgeschoss die automatische Brandrauchentlüftung. Diese funktionierte jedoch nicht und so musste die Glaskuppel im 8. Stockwerk eingeschlagen werden, da ansonsten keine andere Möglichkeit bestand das Stiegenhaus rauchfrei zu bekommen.
Zwischenzeitlich sind noch 5 Fahrzeuge unserer Wehr und 3 Fahrzeuge der Feuerwehr Mödling eingetroffen. Anm.: Unsere Drehleiter ist momentan in Karlsruhe (Deutschland) bei einer Überprüfung. Aus diesem Grund wurde die Teleskopmastbühne der Feuerwehr Mödling angefordert um Personen aus höheren Stockwerken zu retten oder den Brand zu löschen. Dies war zum Glück nicht der Fall, es wurden lediglich Wohnungen auf Brandrauch von Außen kontrolliert.
Anschließend wurde mit Überdruckbelüftern das Stiegenhaus sowie die Wohnung vom Brandrauch "freigeblasen". In der Wohnung über der Brandwohnung wurde die Tür geöffnet um sicherzugehen das sich der Brand nicht weiter ausgebreitet hat.
Um 00:35 Uhr war für beide Feuerwehren der Einsatz beendet.
Resümee Die Evakuierung des Hauses sowie die Brandbekämpfung haben sehr gut funktioniert, die Löschleitung sowie notwendiges Werkzeug waren binnen kurzer Zeit im 6. Stockwerk. Es hat wiedereinmal gezeigt das körperliche Fitness im Feuerwehrdienst unerläßlich ist. Ein großes Lob ist den Hausbewohnern auszusprechen da sich diese sehr ruhig verhalten haben und die Anweisungen des Einsatzpersonals befolgt haben. Die Zusammenarbeit beider Feuerwehren war ausgezeichnet.
Die Brandrauchentlüftung hat nicht funktioniert, somit war das Stiegenhaus bis in den 5. Stock verraucht. Bei einer Flucht vor dem Eintreffen der Feuerwehr kann das Menschenleben kosten!!!
Eingesetzt waren 45 Mann mit 9 Fahrzeugen. 1 C - Rohr zur Brandbekämpfung sowie 2 Überdruckbelüfter und 9 Atemschutzgeräte standen im Einsatz.