Jahresbilanz 2021 – Feuerwehr auch im zweiten Jahr der Pandemie gefordert
Nach wie vor beherrscht das Corona-Virus unser aller Leben, trotz der damit verbundenen Einschränkungen zieht die FF Wiener Neudorf eine positive Jahresbilanz.
Durch die zweimal pro Woche stattfindende Testmöglichkeit im Feuerwehrhaus konnten bisher Ansteckungen innerhalb der Blaulichtorganisation verhindert und somit die Einsatzbereitschaft für die Wiener Neudorfer Bevölkerung 365 Tage im Jahr sichergestellt werden.
Insgesamt rückte die Feuerwehr Wiener Neudorf im Vorjahr zu 467 Einsätzen aus. Dabei standen im Durchschnitt zwölf Mitglieder und drei Fahrzeuge nach jeder Alarmierung im Einsatz. Dies erfolgte auch 2021 freiwillig und ohne jede Bezahlung des eingesetzten Personals.
Technische Einsätze
Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie machten die technischen Einsätze mehr als die Hälfte der Gesamteinsatzzahl aus. Die Interventionen nach Verkehrsunfällen blieben im Vergleich zum Vorjahr mit knapp 150 Einsätzen nahezu unverändert. Mehrere Starkregen- und Sturmereignisse sorgten für zahlreiche Anrufe beim Feuerwehrnotruf 122 – und viele gleichzeitig zu bewältigende Einsätze. Eine Unwetterfront führte Mitte August sogar zur Alarmierung der Großpumpe aus Brunn am Gebirge nachdem die Autobahnunterführung im Industriezentrum Niederösterreich Süd meterhoch unter Wasser stand.
Zwölf gerettete Personen
Durch den Einsatz der Feuerwehr Wiener Neudorf konnten insgesamt zwölf Personen gerettet werden. Neben der Befreiung eingeschlossener Personen aus Wohnungen, Fahrzeugen und Aufzügen blieben besonders die Rettungsmaßnahmen einer unter der Wiener Lokalbahn verunfallten Person und die Menschenrettung aus einer Fensterputzgondel am EVN-Gebäude in Maria Enzersdorf in Erinnerung.
Brand- und Schadstoffeinsätze
Neben der pandemiebedingten geringen Anzahl an Brandsicherheitswachen bei Veranstaltungen sorgten 120 Brandmelderauslösungen sowie 55 Alarmierungen zu Brandeinsätzen für das zweite große Aufgabengebiet der Feuerwehr in Wiener Neudorf.
Bei sämtliche Schadstoffeinsätzen des Vorjahres handelte es sich lediglich um einfache Einsätze (Ölspuren und Untersuchungen). Eine überörtliche Anforderung mit dem vom Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverband in Wiener Neudorf stationierten Schadstofffahrzeug erfolgte nicht.
Überörtlicher Partner
Besonders die anderen in Wiener Neudorf vorhandenen Sonderfahrzeuge (z.B. Drehleiter, Großtanklöschfahrzeug, Wechselladefahrzeug oder Abschleppfahrzeug) sorgten für 20 überörtliche Anforderungen nach Verkehrsunfällen, Großbränden oder auch zum tagelangen Einsatz beim Waldbrand im Bezirk Neunkirchen. Auf diese Unterstützung kann man sich rund um die Uhr verlassen.
Neben einer hohen Zahl an motivierten Feuerwehrmännern aus der Privatwirtschaft oder in Ausbildung, sind es bereits 17 Kameraden, welche bei der Marktgemeinde Wiener Neudorf beschäftigt sind – und somit bei dringenden Einsätzen ihren Arbeitsplatz verlassen können.
Aus- und Weiterbildung während Corona
Aufgrund strenger interner Vorgaben fanden sämtliche Aus- und Fortbildungen 2021 nur in Gruppengröße statt – auf große Übungen musste leider verzichtet werden. Auch mussten Ausbildungen auf Bezirks-, Landesebene oder durch private Ausbildungsstätten unter Einhaltung der jeweils aktuellen Coronamaßnahmen stattfinden.
Neuwahlen im Jänner
Abseits des Einsatzalltags galt es im Jänner 2021 neben der Unterstützung der österreichweiten Massentests ein neues Feuerwehrkommando für die folgenden fünf Jahre zu wählen. Dabei wurde der amtierende Feuerwehrkommandant und Branddirektor, Hauptbrandinspektor Walter Wistermayer, in seiner Funktion bestätigt. Als sein neuer Stellvertreter wurde Martin Billensteiner gewählt.
Eine traurige Aufgabe hatte das neu gewählten Kommando Anfang April zu erfüllen: Gemeinsam mit Abordnungen anderer Feuerwehren wurde Ehrenabschnittssachbearbeiter Werner Satra zu Grabe getragen.
Die Sommermonate wurden genutzt, um bei Outdoor-Aktivitäten wie dem Surfen im Multiplex, Paintball spielen im Norden Wiens oder bei einem Wochenendtrip nach Salzburg Energie zu Tanken und die Kameradschaft zu fördern.
Elektrofahrzeug in Dienst
Nachdem vor knapp zwei Jahren eine leistungsstarke Photovoltaik-Anlage am Dach des Feuerwehrhauses errichtet wurde, beschloss man den „selbst“ produzierten Strom auch in Punkto Mobilität nutzen zu wollen. Aus diesem Grund wurde mit einem eVito der Fuhrpark Anfang September um ein zusätzliches, alternativ angetriebenes Einsatzfahrzeug erweitert.
Jubiläumsjahr 2022
Ein ganz besonderes Jahr wird 2022 nicht nur für die Mitglieder der Feuerwehr, sondern es soll auch ein Highlight für die Jüngsten werden: Das für Herbst geplante Feuerwehrfest anlässlich des 150-jährigen Jubiläum soll besonders die Interessen der Kinder erfüllen.
Auch der Austausch des Großtanklöschfahrzeuges auf ein vierachsiges Hilfeleistungsfahrzeug wird noch heuer stattfinden.