1938-1950

Feuerschutzpolizei- Ära und Zweiter Weltkrieg
Mit dem Anschluß an das Deutsche Reich am 12. März 1938 beginnt ein dunkles Kapitel - nicht nur in der Feuerwehrgeschichte:
Wiener Neudorf wird Groß-Wien (24. Bezirk) angegliedert und die FF der Feuerwehr Wien unterstellt. In weiterer Folge wird die Feuerwehr Wien in eine Feuerschutzpolizei umgewandelt, die Männer erhalten dunkelblaue Uniformen.
1940 werden in Groß-Wien im Rahmen des Luftschutzdienstes eigene Feuerlösch- und Entgiftungsbereitschaften eingerichtet.
Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges dezimiert den Mannschaftsstand deutlich. Ab dem Frühjahr 1941 werden Männer zur Feuerschutzpolizei dienstverpflichtet und zum Übungs- und Exerzierdienst befohlen. Im September
1943 wird für Wiener Neudorf unter Dienstbereich III der Feuerschutzpolizei Wien eine neue Ausrückordnung erlassen. Auf dem heutigen Gelände des Industriezentrums NÖ- Süd befindet sich das legendäre Flugmotorenwerk Ostmark, welches eines der häufigsten Angriffsziele der Bomberflugzeuge ist.
Nach Fliegerangriffen kommt es zu schwierigen Feuerwehreinsätzen: Verletzte und Tote sind aus Kellern zu bergen, Brände zu löschen und Pölzungen durchzuführen.
In Wiener Neudorf verzeichnet man 1944 exakt 80 Interventionen nach Bomben-Abwürfen.
1945 wird Josef Hammer, Feuerwehralarmbereitschaft Wiener Neudorf, durch einen Bombentreffer getötet.

Nach den Kriegswirren erfolgt mühsames Zusammentragen verschleppter Feuerwehr- Requisiten und Fahrzeuge. In den ersten Wochen der Nachkriegszeit verfügt man lediglich über zwei alte Tragkraftspritzen. Idealistische Feuerwehrmänner sind unermüdlich um den Wiederaufbau der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorf bemüht.
Namen wie Johann Eggerer, Eduard Sekyra, Georg Haslinger, Leo Kubinsky, Mathias Wunder und August Kopitsch scheinen immer wieder in alten Protokollbüchern auf.
Der zurückerhaltene Mannschaftswagen kann in Ermangelung der erforderlichen finanziellen Mittel nicht repariert werden, sodass man ihn schweren Herzens wieder abtreten muss.